Hauptsache Geld sparen
„Nicht mit mir“, sagen sich die meisten Autofahrer. Sicherheit und Umweltschutz spielen seit langem eine große Rolle bei der Wahl des geeigneten Untersatzes. Aber muss denn immer teuer auch besser sein? Billig geht doch auch! Wie bei vielen Produkten spielt das gute Gefühl eine große Rolle. Nahezu alle Autos der letzten 15 Jahre, die eine Zulassung für den deutschen Markt erhalten haben, sind einigermaßen sicher und relativ umweltkonform. Besser geht immer, das sehen wir bei neuen Modellen in Europa.
Als extrem preisbewusst wird der Käufer der Marke Dacia beworben. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, einen schwer umkämpften Markt zu erobern. Die erste Annäherung von Renault an Dacia erfolgte bereits 1967 und im Jahre 1999 kauften sie die Mehrheitsanteile an dem Unternehmen. Damals baute Renault seine Motoren ein und entwickelte später einen passablen Wagen drum herum. Dacia Logan – Funktionell, schlicht und billig! Ursprünglich sollte er auf dem indischen Markt angeboten werden.
Heute ein konkurrenzlos günstiger Kombi, der auch als Pick-Up angeboten wurde. Sehr beliebt bei Familien, Handwerkern und alle Menschen, die mit dem Auto vollkommen zufrieden sind. Klingt irgendwie einfach dieses Auto in ganz Europa anbieten zu können, ist es aber nicht! Alle Voraussetzungen und Anforderungen an die Situation im jeweiligen Land müssen angepasst werden. So clever die Idee auch ist, die Überzeugungsarbeit ist langwierig und teuer. Werbung, Werbung und nochmals Werbung!
Warum denn in die Ferne schweifen
Produzenten von billigen Autos haben in ihren Herkunftsländern Erfolg und einen relativ stabilen Absatz. Dankbare Abnehmer sehen auch mal über die eine oder andere Schwachstelle hinweg. Allein schon durch diesen Vorteil scheuen diese Marken nicht nur den europäischen Markt, sie exportieren auch nur selten in Nachbarländer. Angebote im Ausland können anhand von Kooperation entstehen, mal mit ansässigen Automobil-Unternehmen, oder mit Handelspartnern ohne Kernkompetenz im Fahrzeugbau.
Europa und speziell Deutschland ist ausreichend abgedeckt mit Herstellern von Fahrzeugen in allen Größenordnungen. Nichts desto trotz gibt man sich gewohnt offen und interessiert an neuen Produkten, sei es billig oder teuer. Die Wahl wird nicht immer rationell getroffen, Emotionen und Leidenschaft spielen auch eine Rolle. Das Understatement, dass ein billiges Auto dem Betrachter vermittelt, ist von vielen Kunden so gewollt.
Billig war gestern
China und weitere asiatische Länder haben das erkannt und gehen einen anderen Weg. Das war mal anders, damals wollten auch sie mit Kampfpreisen und guten Ausstattungen in den Kleinwagen-Markt. In den letzten Jahren wurden eher VW und Audi, sowie BMW, Mercedes und Porsche ins Visier genommen. An anderen Marken wollen sich diese Hersteller nicht mehr messen und bleiben sichtbar unter den Preisen deutscher Hersteller bei wesentlich umfangreicherer Ausstattung. Der Erfolg gibt ihnen Recht und den Autokäufern mehr Auswahl.
Sind diese Fahrzeuge schlechter in der Qualität und möglicherweise sogar ein Sicherheits-Problem, oder einfach eine Strategie der Marktdurchdringung, möglicherweise auch Marktbeherrschung? Keineswegs! Alle Teilnehmer des Marktes bedienen sich auch bei Branchengleichen und -fremden Anbietern. Dankbar nehmen die Platzhirsche den Kampf um den Kunden auf, frei nach dem Kaufmanns-Grundsatz: Konkurrenz belebt das Geschäft! Das hat Deutschland in den Genen.
Herzlich Willkommen
Es war nie einfach sich in Märkten zu behaupten, weder hier noch anderswo auf der Welt und wird nie einfach sein. Der europäische Markt verlangt den Herstellern einiges ab, alles zum Wohle der Menschen und der Umwelt. Solange die Kontrollmechanismen funktionieren, die technischen Überwachungsvereine spielen dabei eine wichtige Rolle, hat gerade die Wirtschaft viele Vorteile und kann weiterhin Automobil-Produzenten aus der ganzen Welt mit offenen Armen empfangen.
Schaut auf dieses Land, ihr Produzenten der Welt!